Softwareentwicklung

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9. Feb. 2023

Native App vs. Webapp

Native App vs. Webapp

Die Entscheidung, welche Art von Anwendung für die Konzeption einer neuen App geeigneter ist, steht oft ganz am Anfang des Projektes und ist für den Projekterfolg besonders kritisch. Ob eine Entwicklung webbasiert oder nativ umgesetzt werden soll, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, die Vor- und Nachteile der beiden Varianten sollten bei der Entscheidungsfindung sorgfältig gewichtet werden.

Worin unterscheiden sich native Apps und Webapps?

Native Anwendungen sind auf dem Betriebssystem des Computers, auf dem sie verwendet werden, installiert. Daher müssen sie nicht zwingend auf einem Server gehostet werden.

Webapplikationen werden typischerweise über einen Browser wie Chrome, Firefox oder Safari aufgerufen. Daher ist ein gesondertes Installieren nicht notwendig. Die Anwendung liegt dabei auf einem Server und wird so auf den eigenen PC übertragen. Daher hat die Webapplikation auch mehrere Vorteile gegenüber der nativen Anwendung.

Vorteile von Web-Anwendungen

Der Zugriff auf die Webapp ist jederzeit möglich, egal wo und wann, solange eine Internetverbindung besteht. Gleichgültig ist dabei, von welchem Gerät und mit welchem Betriebssystem gearbeitet wird. Im Gegensatz dazu müssen native Apps auf jedem Computer, Tablet und Handy installiert werden, auf dem sie verwendet werden sollen. Der Zugriff ist daher komplizierter. In der Wartung ergibt sich aus diesem Grund ebenfalls ein Vorteil für Web-Apps.

Ein weiterer Vorteil von Webapps ist, dass sie ohne Download verfügbar sind. Das bedeutet, dass Benutzer:innen sofort auf die Anwendung zugreifen können, ohne Zeit und Speicherplatz für eine Installation aufzubringen. Auch die Kompatibilität von Webapps ist besser, da sie auf jedem Gerät und jedem Betriebssystem laufen, solange ein aktueller Browser verwendet wird. Da die App mit Internetzugang funktioniert, kann sie Benutzeranfragen auf jedem Gerät ausführen. Auf diese Weise können die User:innen ohne Probleme das System wechseln. So kann einfach die Anwendung am Computer geschlossen werden und anschließend am Handy geöffnet werden, ohne dass aktuelle Fortschritte verloren gehen.

Nachteile von Web-Anwendungen

Wie der Name schon sagt, finden Web-Anwendungen im Web statt. Daher ist für die Verwendung eine funktionierende Internetverbindung unbedingt notwendig. Die User-Experience kann leiden, wenn die Internetverbindung langsam ist.

Da sie in einem Browser laufen und nicht installiert werden müssen, können sie auch nicht gut auf die Hardware vom Gerät, Bluetooth, Files, usw., zugreifen. Somit ist die Kompatibilität um vieles schlechter als bei einer nativ entwickelten Anwendung.

Vorteile von nativen Anwendungen

Weil nativ entwickelte Apps nicht auf einen Internetzugang angewiesen sind, können sie auch offline genutzt werden. Das ist besonders wichtig, wenn man in Gebieten unterwegs ist, wo die Internetverbindung nicht zuverlässig ist.

Im Gegensatz zu Web-Apps müssen native Apps auf jedem Computer, Handy und Tablet, auf dem sie verwendet werden sollen, spezifisch installiert werden und können möglicherweise nicht auf allen Geräten und Betriebssystemen verwendet werden. Weil sie genau auf die Hardware angepasst werden müssen, laufen sie aber auch flüssiger und können mit schnelleren Reaktionszeiten punkten.

Native Apps haben in der Regel eine größere Funktionsvielfalt und ermöglichen eine höhere Leistung, da sie die Ressourcen des Endgerätes vollständig nutzen können. Native Apps können zudem auf Hardware-Komponenten zugreifen. Da die Anwendung individuell auf das Betriebssystem angepasst wird, ist die User Experience in der Regel besser als bei einer webbasierten App.

Nachteile von nativen Anwendungen

Die auf die Hardware angepasste Entwicklung ist ein Vorteil, kann sich aber auch als Nachteil herausstellen. Die Anpassung führt zu einer Abhängigkeit von der Hardware. Da native Anwendungen auf einzelnen Rechnern installiert werden, muss der:die Anwender:in ihn auch immer dabei haben. Sie ist eben nur offline verfügbar und der Zugriff ist lokal von einem anderen Gerät aus nicht möglich.

Die Entwicklungs- sowie Wartungskosten für eine native App sind im Vergleich höher, weil die Anwendung für jedes Betriebssystem individuell entwickelt werden muss. Somit erhöht sich der Entwicklungsaufwand und die Kosten steigen an. Dasselbe gilt für die Wartung.

Fazit

Prinzipiell kommt die Entscheidung für oder gegen eine Web-Applikation oder eine native Anwendung, stark auf den Anwendungsfall an.

Wenn es um die Umsetzung einer App mit hohem Anspruch an die Nutzerexperience und an die Leistung geht und eventuell Hardwarekomponenten des Endgerätes wie die Kamera verwendet werden sollen, empfiehlt sich die Entwicklung einer nativen App. Webapps funktionieren hingegen auf allen Endgeräten und für alle Nutzer:innen. Es ist keine simultane Entwicklung mehrerer Apps nötig. Man erreicht daher mit geringeren Kosten eine größere Bandbreite an User:innen.