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18. Nov. 2022

Teil 3 - Was macht eigentlich ein:e Product Owner:in bei Denovo?

Teil 3 - Was macht eigentlich ein:e Product Owner:in bei Denovo?

Wir stellen im dritten Teil unserer Interviewreihe den Beruf „Product Owner:in“ vor. Dafür haben wir Kerstin Vidovic Fragen zu ihrem Job und ihrem Werdegang gestellt und einen spannenden Einblick in ihre Tätigkeit bekommen.

Background

Seit wann bist du Product Ownerin?

Ich war 6 Jahre lang im IT-Projektmanagement tätig. Danach bin ich auf Denovo aufmerksam geworden und habe dann im August 2021 hier als Product Ownerin gestartet.

Welche Ausbildung hast du gemacht?

Man würde vielleicht erwarten, dass man für den Job als Product Owner:in eine technische Ausbildung braucht. Diese habe ich aber nicht. Jedoch habe ich zwei abgeschlossene betriebswirtschaftliche Masterstudien. Meine ersten Schritte im technischen Umfeld habe ich als IT-Projektassistenz gemacht und dabei durch viel Eigeninteresse und dadurch, dass ich meinen erfahreneren Kolleg:innen Fragen gestellt habe, sehr viel gelernt. So habe ich mir ein Grundverständnis für die Problemstellungen in der IT, Zusammenhänge und Schnittstellen angeeignet.

Dein Job

Worum geht es in deiner Rolle als Product Ownerin?

Product Owner:innen kümmern sich um die Umsetzung von Produkten. Man ist verantwortlich für das Produkt und die Wertgenerierung durch sein Team. Vereinfacht ist man die Schnittstelle zwischen Kund:innen bzw. Nutzer:innen und Entwicklung und übernimmt dabei die Koordination und Kommunikation zwischen Kund:innen und dem Team, sodass die Produktvision bestmöglich umgesetzt wird. Als Product Ownerin bin ich auch immer die erste Ansprechperson beim Klären von etwaigen Fragen von den Entwickler:innen.

"Man ist verantwortlich für das Produkt und die Wertgenerierung durch sein Team."

Was sind deine Aufgaben?

Noch vor Projektstart gibt es die Workshop-Phase mit den Kund:innen bzw. den Nutzer:innen. Bei denen bin ich schon dabei, denn ich begleite den gesamten Prozess als Product Ownerin von Anfang an. Bei dem User Journey Workshop wird abgeschätzt, welches Ausmaß das Projekt annehmen könnte und bereits ein Basiskonzept erarbeitet. Basierend auf dem entstandenen Konzept schreibe ich User Stories und befülle das Backlog. Ich priorisiere die User Stories, führe mit den Entwickler:innen im Refinement eine Estimation durch und plane die einzelnen Sprints. Sind die Kund:innen/Nutzer:innen nach dem Sprint Review zufrieden mit der Umsetzung der einzelnen Stories und nehmen das Produkt ab, können wir den Sprint abschließen und die Software ausliefern. Dann geht das Ganze im nächsten Sprint von vorne los. Ein Sprint ist der Zeitraum, für den wir iterativ planen und dauert bei uns 2 Wochen.

Wie ist ein Projektteam bei Denovo organisiert?

Bei uns hat jedes Produkt eine:n Product Owner:in und einen technischen Lead, sozusagen eine:n Hauptentwickler:in, die oder der die gesamte technische Seite im Blick hat. Je nach Größe des Produkts gibt es zusätzlich ein Team an Entwickler:innen. Wie erwähnt arbeiten zu Beginn auch noch Personen aus anderen Bereichen, wie Geschäftsführung und Vertrieb mit, um zu beraten, koordinieren und Know-how einzubringen.

Was gefällt dir besonders an deinem Job?

An meinem Job schätze ich vor allem, dass er nicht rein technisch ist, ich aber auch nicht nur in der Kund:innenbetreuung arbeite. Die Mischung aus beiden macht es für mich interessant.

"Außerdem macht mir das Zusammenarbeiten mit unseren Kund:innen Spaß und kann meine eigenen Ideen einbringen."

Beispielsweise habe ich auch im Design des Produkts die Möglichkeit mitzureden. Es geht darum in Zusammenarbeit das bestmögliche Produkt für die Kund:innen bzw. die Anwender:innen zu erarbeiten.

Welche Herausforderungen gibt es in deinem Job?

Kommunikation ist immer ein Thema in Jobs wie meinem, in denen man mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammenarbeitet. Ich muss genau herausfinden, was die Nutzer:innen wollen und wie wir ihre Wünsche erfüllen können. Es ist wichtig, die richtigen Fragen zu stellen, um ein einheitliches Verständnis davon zu bekommen, wohin sich das Produkt entwickeln und welchen Nutzen es bringen soll. Die User Stories müssen konkret ausformuliert werden, damit sie für die Entwickler:innen eindeutig und verständlich sind.

Welche Tools werden für die Kommunikation und Planung verwendet?

Wir verwenden für die Kommunikation im gesamten Unternehmen Slack. Wenn Kund:innen dafür offen sind, kommunizieren sie ebenfalls direkt in einem Slack-Kanal mit uns. Das fördert die Transparenz und den Informationsfluss enorm. Natürlich läuft aber auch bei uns vieles über E-Mail und für Meetings wird Microsoft Teams häufig genutzt. Die Planung machen wir vorwiegend mit dem Tool Jira.

Wie ist die Arbeitszeit eingeteilt?

Wir sind selbst dafür verantwortlich, dass wir Meetings und Deadlines sinnvoll planen und auch einhalten. Durch die flexiblen Arbeitszeiten lassen sich Arbeit und Freizeit super unter einen Hut bringen. Im Herbst werde ich eine Woche in Griechenland in unserer Zweigstelle in Athen arbeiten - Stichwort Workation. So wird die Verbindung zu unserem Büro und den Kolleg:innen dort gestärkt und wir können uns zusätzlich die Stadt anschauen.

Wie hältst du dich auf dem Laufenden?

Ich lerne vor allem dazu, indem ich viel recherchiere. Wenn ich etwas Technisches höre, das ich noch nicht kenne, versuche ich Informationen zu sammeln und auch Zusammenhänge zu erkennen. Zudem rede ich auch mit den Entwickler:innen über unsere Projekte. So tun sich auch immer wieder neue Möglichkeiten und Lösungswege auf. Generell kann ich sagen, dass ich durch hohes Eigeninteresse up to date bleibe.

Tipps für Einsteiger:innen

Welche Persönlichkeitsmerkmale muss man für den Job mitbringen?

Man sollte auf jeden Fall eine offene und kommunikative Art haben. Innerhalb der Arbeit im Projekt muss man sowohl lösungsorientiert handeln können, darf dabei aber die Bedürfnisse und Wünsche der Kund:innen und Nutzer:innen und den Sinn des Produkts nicht aus den Augen verlieren. Nutzer:innenzufriedenheit ist wesentlich für eine positives Feedback. Als Product Owner:in sollte man ein gutes Auge für Details haben und genau arbeiten, ohne jedoch das Ganze aus dem Blick zu verlieren. In dem Job ist es sehr wichtig, dass man sich gut organisieren und eigenverantwortlich arbeiten kann. Niemand gibt genau vor, was als Nächstes zu tun ist. Man organisiert sich selbst und das Team, um am Ende ein qualitatives Produkt in den Händen halten zu können.

"Ein hohes Maß an Offenheit gegenüber Neuem und auch jedem Mitglied des Projektteams sollte man außerdem mitbringen."

Welche Ausbildung findest du sinnvoll für den Job als Product Owner:in?

Theoretisch braucht man keine spezielle Ausbildung, wichtiger sind starke Kommunikationsskills und ein hohes Maß an Organisation, denn nichts funktioniert ohne gute Planung. Technisches Grundwissen ist aber schon von Vorteil, da man auf spezifischere Fragen besser antworten und selbst gleich Lösungsvorschläge machen kann. Durch Interesse und Erfahrung baut sich dieses Wissen schnell auf. Grundsätzlich sind Kenntnisse im Projektmanagement eine gute Basis, um darauf aufzubauen.